Bevor du durchdrehst, nimm dir lieber 1 Minute.
Ich nehm dich mal kurz mit in die memory lane:
Damals, Festangestellt und von allen Seiten kamen ständig welche an die mir wie Kinder am nervlichen Rockzipfel zupften:
„Kannst du nur mal kurz… „,
„Antonia, das dauert nur 2 Minuten, für dich doch ein Klacks…“,
„Frau Pointinger diese Email muß dringend…“
und Teammeetings und und und.
Ich hätte oft fast laut losgebrüllt.
Ich hab es nicht gemacht, nur innerlich.
Manchmal war es wie so ein leises zerreißen, immer noch ein Stückchen mehr.
Gemerkt hab ich schon daß es nicht mehr geht, ich hab mich nur nicht getraut oder besser es mir nicht erlaubt. Ich hab mich geschämt weil ich dachte ich würde doch alle im Stich lassen wenn ich NEIN sage. Wenn ich nicht funktioniere und alles schaffe.
Bis es dann knacks gemacht hat und ich bin weggekippt.
Aus, Ende Gelände. Für eine verdammt lange Zeit. Ich hab Jahre gebraucht mich wieder zusammenzusetzen.

Funktionieren war damals meine Devise.
Ich konnte zuhören, organisieren, lösen, koordinieren… alles, außer mir selber mal Pause gönnen.
Ich dachte wirklich ich müsse erst zusammenbrechen, um mir eine Pause zu verdienen.
Eine Minute gelegentlich kann alles ändern.
Nicht weil sie heilt, sondern weil sie stört. Eine kurze Pause im Alltag.
Was ich damals gebraucht hätte wäre ab und an mal eine Minute in der ich meine Ruhe gehabt hätte.
Eine Minute für mich.
Kein Coaching, kein Retreat, niemanden der noch obendrauf sagt: „Atme einfach durch, alles wird gut“.
Eine verdammte Minute ab und an die nur mir gehört.
Nicht um besser zu funktionieren, sondern um es eben kurz mal nicht zu müssen.
Genau diese Minute kannst du dir jetzt nehmen. Nicht irgendwann. JETZT.
Und zwar so:
- setz dich hin, bleib stehen oder lehn dich an die Wand, wie es gerade paßt
- Stell dir einen Timer auf 60 Sekunden (wenn es 120 werden, ich verrate es niemandem)
- mach NICHTS

Hör einfach nur auf deine Umgebung. Hör auch in dich rein, was schreit da gerade außer deinen ToDo-Listen? Wie hört sich die Kaffeemaschine grade an, surrt da eine Biene draußen, wie hört sich dein Atem an, lausche einfach den Geräuschen.
Ohne Timer kannst du das auch wunderbar mitten in Meetings machen, einfach um kurz deinen Kopf frei zu bekommen. Schaut dann einfach aus als würdest du eine Minute lang nachdenken.
Dein Gehirn liebt Fokus. Und genau das passiert hier: Du richtest deine Aufmerksamkeit nach außen, statt innerlich durchzudrehen.
Neurobiologin Dr. Amishi Jha nennt das „mindful listening“ und zeigt in ihren Studien, dass schon 60 Sekunden Achtsamkeit deine Stressreaktion deutlich senken kann.
Zweite Möglichkeit wäre die 5-5-5 Atmung, die ist wie ein innerer Reset-Knopf
- atme ein und zähle bis 5
- halte den Atem und zähle wieder bis 5
- atme langsam aus bis 5
das machst du auch 1-2 Minuten. Dein ganzes Nervensystem fährt wieder runter.
Das hilft, wenn ich in einer Minute runterkommen will?
Diese Technik ist wie dein innerer Reset-Button.
Studien zeigen: Diese Art der kontrollierten Atmung aktiviert dein parasympathisches Nervensystem – den Teil, der dich beruhigt statt dich weiter anzutreiben (Jerath et al., 2006).
Das Beste: Du kannst das überall machen.
Im Meeting.
Auf dem Klo.
Mitten im Supermarkt.
Es merkt keiner – außer dein Nervenkostüm, das sagt: Danke. Ich kann wieder denken.
Natürlich gibt es noch eine dritte Minute, wär ja sonst nicht das Café Ruhepol
Eine Dankbarkeitsliste oder wie ich es nenne eine „das war heute richtig klasse“-Liste. Das ist der schnellste Perspektivwechsel der Welt.
Wie kannst du deine Stimmung sofort verändern, ohne Affirmationen oder Manifestatsions-Gedönsrat?
Überleg dir drei Dinge. Drei einfache Dinge die heute richtig klasse waren, oder für die du dankbar bist.
Jetzt
Einfach ins Handy tippen oder sprechen, oder auf einen Zettel kritzeln.
Beispiele:
- Mein Kaffee war heute perfekt
- ich hab ein Lied gehört daß mich hat lächeln lassen
- Meine Kollegin hat mich zum Lachen gebracht
- Ich hab einen Sitzplatz im Bus bekommen
- Meine Pflanzen gedeihen toll
- Die Sonne scheint
- Ich hab einen wunderschönen Schmetterling gesehen
Klingt läppisch? Dann denk mal an einen wundervollen Schmetterling der vor deinen Augen tanzt und versuch gleichzeitig miese Laune zu haben.
Dr. Robert Emmons, einer der bekanntesten Glücksforscher, hat gezeigt: Dankbarkeit verändert deine Biochemie – sie erhöht Dopamin und Serotonin. Und das wirkt wie ein kleiner Lichtstrahl mitten im Funktionsnebel.

Vielleicht probierst du die Tipps aus und es passiert… gar nichts. Vielleicht zaubert es dir ein Grinsen ins Gesicht, vielleicht kommen Tränen.
Vielleicht merkst du zum ersten Mal seit Wochen wie müde du innerlich bist. Nicht nur körperlich.
Wie leer.
Vielleicht spürst du: Du willst mehr als diese eine Minute ab und an.
Nicht mehr Tools, nicht noch mehr ToDos.
Einen Raum in dem du einfach sein darfst. So ganz ohne was zu müssen.
Wo niemand etwas von dir will oder erwartet.
Wenn du mehr willst als diese Minute.
Der Raum ist offen.
Ich bin da für dich.
Kein Zwang, kein Glitzer, kein festes Programm.
Nur Möglichkeiten, Einladungen denen du folgen darfst oder auch nicht, wie du magst.
hier findest du eine Möglichkeit dazu
Mehr Minipausen und Impulse findest du auch unter den Angeboten, sowohl kostenfreie als auch welche für kleines Geld als Snacks für deine Nerven.
Natürlich kommen auch in der Ruhepost immer wieder Impulse zum Runterfahren. Meld dich gerne an und lies mit.