Der Wecker klingelt. Du hast kaum geschlafen. Trotzdem stehst du auf.
Kaffee, Laptop, Haltung wahren.
Dein Kopf fühlt sich an wie Watte. Dein Blick ist wach gespielt. Dein Körper schreit, aber du hörst nicht mehr richtig hin.
Willkommen im Alltag. Willkommen in einem System, das Müdigkeit für Disziplin hält. Dabei hängen Schlafmangel und Produktivität so eng zusammen.
Willkommen im Alltag, in einem System, das Müdigkeit für Disziplin hält.
Ich glaub ja wir müssen da dringend raus.
Denn wer müde ist, sagt zu viel Ja. Schiebt zu oft sich selbst zurück.
Und verliert irgendwann den Kompass.
Und trotzdem: Schlafmangel wird gefeiert. In Start-ups, in Agenturen, in hippen Meetingräumen. Da, wo es Applaus gibt für 60-Stunden-Wochen, durchgearbeitete Nächte und Slack-Nachrichten um Mitternacht.
Als wäre das ein Beweis für Wichtigkeit. Für Leistungsfähigkeit. Für Hingabe.
Dabei ist es vor allem eins: teuer.
Weil du nicht klar denkst, wenn du müde bist. Weil du impulsiver wirst. Fehler machst. Konflikte nicht mehr auffängst. Und irgendwann nichts mehr fühlst, außer Druck.
Müdigkeit macht uns leiser. Angepasst. Unverbunden.
Und das wird gern übersehen.
Vielleicht, weil es manchen ganz gut passt, wenn wir nicht so wach sind, wie wir sein könnten.
Denn wer müde ist, stellt keine unangenehmen Fragen. Fordert keine Veränderungen. Stößt niemanden vor den Kopf. Müdigkeit macht gefügig. Sie sorgt für reibungslose Abläufe, auf unsere Kosten.
Und diese Kosten sind nicht nur emotional. Sie sind messbar.
Laut RAND Europe kostet Schlafmangel die deutsche Wirtschaft jedes Jahr 60 Milliarden Euro.
60 Milliarden – weil wir zu müde sind, um klar zu denken, Fehler vermeiden, Verantwortung tragen. Weil wir nicht regenerieren. Nicht abschalten. Nicht auftanken.
Das ist kein individuelles Problem. Das ist ein wirtschaftlicher Blindflug. Und ja: Wer im C-Level sitzt und gerade denkt, das ist halt der Preis von Leistung, dem sei gesagt: Es ist ein verdammt schlechter Deal.

Ich weiß, wovon ich spreche.
Ich war eine von ihnen. Drei Jobs gleichzeitig. 80-Stunden-Wochen. Schlaf? Vielleicht vier Stunden pro Nacht, wenn überhaupt.
Ich war stolz darauf, das alles irgendwie zu schaffen. Bis mein Körper einfach nicht mehr mitgemacht hat. Bis ich zusammengeklappt bin.
Nicht elegant. Nicht dramatisch. Einfach: aus.
Danach hab ich gelernt, was es heißt, sich selbst wieder zuzuhören. Nicht auf den nächsten Burnout zu warten, sondern früher die Reißleine zu ziehen.

Also was könntest du tun?
Du mußt nicht gleich dein Leben komplett umkrempeln. Du solltest nur anfangen, dich wieder ernst zu nehmen. Müdigkeit nicht wegdrücken, sondern wahrnehmen.
Leichter gesagt als getan, ich weiß.
Und überhaupt, was könnte denn helfen?
Was könnte denn helfen? Außer 6 Monate Weltreise oder Surfen irgendwo?
Du brauchst keine perfekte Morgen- oder Abendroutine. Nicht noch ein großes Ziel, keine Challenge.
Du brauchst Schlaf! Gib dir die Erlaubnis, ihn dir zu gönnen.
Das ist keine Schwäche, das ist Selbstführung und der Anfang von Klarheit. Von Verbindung und echter Präsenz.
Vielleicht ist es genau das was die Welt gerade viel mehr braucht:
Ausgeschlafene Frauen mit klarem Blick
Wenn du willst, probier mal was Neues:
Eine Stunde so richtig Pause. Kein Termin, kein Druck, keine Selbstoptimierung oder Vergleich. Keine Maske. (ToDo-Listen und Performance werden bitte an der Garderobe abgegeben und dürfen später sogar absichtlich vergessen werden)
Nur du, und Raum zum Durchatmen.
Einmal die Woche
In meinem Programm „PAUSE, ich bin dann mal ich“ bekommst du kleine Impulse, die du mitmachen kannst, oder auch nicht. Zuschauen reicht. Dasein reicht. Nicht mitmachen ausdrücklich erlaubt.
Weil es manchmal genau das ist, was wir am meisten brauchen: raus aus dem Funktionieren und rein ins Spüren.
Das wars für heute mal wieder
Bis neulich dann
Toni vom Café Ruhepol
