Wer oder was zum Kuckuck ist eigentlich dieses System? Welches System kannst du dir aussuchen, ob es sich jetzt Kirche nennt, Patriarchat oder Gesellschaftssystem. Wer oder was zum Kuckuck ist dieses System? Und warum ist es für so viele Dauerstress sich darin zu bewegen?
Ständig wird drüber geschimpft, gefordert dass sich „das System“ ändern muss, das „das System“ ungerecht ist, veraltet, uns allen mehr schadet als nützt.
Nur wer ist dieses nebulöse System, das uns dazu zwingt all den Mental Load zu übernehmen, teilweise sogar für unseren Partner oder die Kollegen gleich mit. Das uns dazu bringt all die Care Arbeit zu machen, unsichtbar und unbezahlt.
Irgendwie kommt mir das fast vor wie das Mastercontrollprogramm bei Tron damals.
Wobei das ja wenigstens noch irgendwie existierte.
Wer oder was ist eigentlich „das System“?
Achtung, jetzt wird es kurz weh tun!
Dieses System, das sind wir alle. Ja auch du und ich.
Religion
Früher wurde hart bestraft, wenn jemand aus dem System Religion ausgestiegen ist.
Heute ist das auch noch in einigen Ländern so. Wenn wir genau hinsehen ging es da aber nie wirklich um den Glauben, es ging immer um Männer die Macht wollten und die Macht die sie hatten vergrößern und behalten wollten.
Das war und ist das System Machtgier einzelner Männer, die Regeln mit „Gott hat mir das gesagt“, und „Gott will das so“ ummänteln, damit sie es leichter an alle verkaufen können, über die sie Macht haben wollen.
Patriarchat
Eng verbändelt mit der Religion, das Patriarchat hat sich seine Berechtigung immer gerne von der Kirche absegnen lassen. Das ist heute noch in vielen Ländern sehr massiv so, bei uns hat die Kirche glücklicherweise nicht mehr diese große Macht.
Das Patriarchat hat Frauen zu reinen Gebärmaschinen degradiert, zu Besitz, der kontrolliert und weggesperrt werden durfte. Langsam schaffen wir es zumindest im Westen, das zumindest zu hinterfragen, gelöst ist da noch nicht wirklich viel.
Das Gesellschaftssystem
Das ist das schwierigste von allen, es ist nämlich nicht so einfach zu packen.
Sogar beim Patriarchat können bestimmten Regeln erkannt werden, die gelten sogar einigermaßen grenzüberschreitend.
„Mann ist das Maß der Dinge, Frau ist klein, unbedeutend und Besitz, Hauptsächlich zum Gebären der Nachkommenschaft von Mann da.“

Das Gesellschaftssystem ist da komplizierter.
Es hat natürlich die Hauptregeln des Patriarchats mit drin, zumindest in den meisten Gesellschaften.
Dann kommen noch die religiösen Teile mit rein, die halt je nach Region durchaus unterschiedlich sein können. Sie werden unterschiedlich ausgelegt, auch wenn sie sich alle z.B. christlich nennen. Katholisch, evangelisch, Griechisch Orthodox, das gilt natürlich auch für alle anderen Religionen (hier im Westen vor allem die Abrahamitischen), von denen es ja auch zig Auslegungen und Richtungen gibt.
Aus all dem gemischt, noch eine Prise regionaler Bräuche und Gepflogenheiten mit dazu, viele unausgesprochene Regeln und Erwartungen.
Das sind dann die Gesellschaftssysteme. Da hier eben so viel unausgesprochenes mit dabei ist, macht es das ganze so wenig greifbar. Gesetzestexte oder Religionstexte kann ich angreifen, den Finger drauflegen, wo was nicht stimmt, hier nicht.
Beispiele was im Gesellschaftssystem mal passt und was nicht sind z.B. Bekleidungsvorschriften.
1970 gab es einen riesen Aufschrei der Empörung, als eine Abgeordnete es wagte statt in sittlich korrektem Kleid oder Rock (alternativ Kostüm) im *trommelwirbel* Hosenanzug! das ehrwürdige Haus zu betreten.
Wer würde da heute noch irgend einen Gedanken dran verschwenden?
Was damals als total progressiv und verwegen galt, ist heute eher sehr konservativ.

Eine Frau hat ihr Denken und Handeln verändert und damit den ersten Schritt gemacht „das System“ zu verändern. Sie war unabhängiger im Denken und hat es gewagt.
Über Unabhängigkeit hab ich auch schon mal einen Blogartikel geschrieben. Eine unabhängige Frau
Wir alle sind Teil von diversen Systemen, keines davon wird sich von alleine verändern, keines ist „gottgegeben“, alle können verändert werden von jeder und jedem einzelnen der darin ist.
Systeme verändern geht selten von außen, fast immer aber von innen.
Systeme verändern sich nicht von alleine oder weil man laut und ausdauernd genug über Missstände schimpft. Abwarten bringt übrigens auch nichts.
Bitter: „Das System“ bist du, bin ich, sind wir alle
Die Hoffnung: „Das System“ bist du, bin ich, sind wir alle
Genau deshalb können wir alle, jede:r einzeln entscheiden, ob und wie wir es füttern, tragen, oder ändern. Es sind nicht die Einzelnen die scheitern, es ist Überforderung in einem System, dass uns permanent in Dauerstress hält.
Wir alle können jeden Tag wieder entscheiden, ob wir der nächste Stein im Fundament dieses Systems sind, oder ein Riss, durch den Licht reinkommt und etwas verändert.
Wer Vorteile und Privilegien hat, kommt natürlich leichter durchs System. Dazu habe ich in Privilegien, sowas hab ich doch gar nicht geschrieben.
Wie lange wollen wir noch warten, bis wir dem System auf die Pelle rücken?
Was meinst du dazu?
Bis neulich wieder
Toni vom Café Ruhepol

Der wichtigste Punkt ist tatsächlich: Das System sind wir. Ich lese deine Artikel immer wieder total gerne wegen deiner direkten Art, auf den Punkt zu kommen. Danke für diese Inspiration!
Liebe Angela, das freut mich wirklich.
Ja, das System ist eben nicht irgend eine nebulöse Instanz die an allem Schuld hat, das sind wir, jede:r einzelne von uns. Und nur wenn wir etwas ändern, wird sich auch dieses System ändern.
Wenn du magst, am Samstag 27.09.2025 wird es den ersten Aktionstag #zeigdichstark geben, bei Facebook, Insta und LinkedIn einen Beitrag verfassen, was für dich Stärke und/oder Mut ist, wo du stark warst oder Mutig, wer für dich stark ist…. mit dem #zeigdichstark damit wir alle es sehen.