#zeigdichstark.
Stärke, Mut, große Worte und so oft schwierig die zu leben.
Gerade heute, wo ein Shitstorm schneller entsteht (organisiert wird) als vernünftige Argumente, haben viele wieder Angst ihre Meinung zu sagen oder Haltung zu zeigen.
Verständlich, wenn wir sehen wie vor allem Frauen die sich zeigen, wie zum Beispiel Dunja Hayali, nicht „nur“ mit sexistischen Bemerkungen sondern Beschimpfungen bis hin zu Todesdrohungen überzogen werden. Für eine simple Anmoderation!
Wir alle wissen, dass diese Hassstürme (nein, das ist mehr als ein Shitstorm) gezielt organisiert und gelenkt werden, ja sogar meistens von wem.
Was aber nichts an ihrer Heftigkeit für die Betroffenen ändert.
Es macht Angst, wir überlegen, ob wir so einen Sturm aushalten können und zensieren uns selbst, noch bevor wir etwas gesagt haben.
#zeigdichstark
Stärke und Mut sind kein nice to have, sie sind eine Notwendigkeit
Heute mehr als je zuvor.
Angriffe auf Frauenrechte nehmen zu, ebenso die Gewalt gegen Frauen. Darüber habe ich schon in Gewalt gegen Frauen geschrieben.
Gleichberechtigung, für die so lange und hart gekämpft wurde, wird wieder zurück gefahren, selbst das Frauenwahlrecht wird teilweise wieder angezweifelt ob es denn richtig sei.
Wer schweigt, gegenüber faschistischen Tendenzen, macht ihnen Platz.
Diskriminierung von Minderheiten wieder Gesellschaftsfähig.
Angst wird mehr, ich hab auch Angst.
Wenn unter meinen Kommentaren teilweise (vor allem Männer) entsprechend böse Bemerkungen ablassen, geht das an mir auch nicht einfach spurlos vorbei.
Ich will aber verdammt nochmal nicht in einem Deutschland leben, in dem sich wieder alle zensieren, Denunziantentum herrscht. Mich selbst zu zensieren, bevor ich überhaupt den Mund aufgemacht habe, nur weil irgendwelche Schreihälse rhetorisch besser sind als ich? NEVER EVER
Deshalb #zeigdichstark.
Ich wünschte es wäre eine Übertreibung, aber es gibt Snitch-Seiten (Denunzianten) und Hotlines in USA seit Januar immer mehr, teilweise sogar inoffiziell aber von offizieller Seite sehr öffentlich. Alleine ihr vorhanden sein macht Angst, freie Meinungsäußerung ist damit kaum noch gegeben. Quellen und hier und hier und hier
Mut und Stärke sind nicht nur in großen Gesten notwendig
Stärke und Mut sind leise, klar, verletzlich, solidarisch, unbequem und zäh.
Laut ist nicht gleich stark, Hart ist nicht gleich mutig.
Dominanzgebaren, große Posen und Shitstorms sind nicht stark, nur laut.

#zeigdichstark
Die Aktion hab ich ins Leben gerufen um uns gegenseitig zu stützen.
Wir sind mehr, und je mehr von uns mutig sind, desto mehr andere bekommen auch wieder den Mut ihre Stimme zu erheben, Haltung zu zeigen und ihre eigene Stärke zu erleben.
Es geht hier aber nicht nur um politische Statements.
Aufstehen und Stopp sagen wenn jemand diskriminiert wird, ist verdammt mutig.
Oder deutlich NEIN zu sagen, anstatt wie sonst ja, auch wenn das Irritationen hervorruft, kostet verdammt viel Mut.
Nicht über sexistische Witze zu lachen sondern deutlich zu sagen „das ist absolut nicht witzig, das ist sexistisch“ braucht Mut.
Um Hilfe zu bitten, wenn man es nicht mehr aushält, braucht Stärke.
Manchmal braucht es auch Stärke jeden Tag wieder aufzustehen und sich dem Tag zu stellen. Manchmal reicht das auch.
Was dabei alles rauskam habe ich hier verlinkt, damit jede*r selbst schaun kann.
Geschichten von Schulen, in denen Kinder lernen was Mobbing ist und wie schlimm das ist. Und was sie tun können, als betroffene*r, als Zuschauer*innen.
So genial, dass die Kinder das heute lernen.
Von Celiné Tyeni, die mich schon inspiriert hat mit ihrem #zeigdichbunt, und die Idee hatte für #zeigdichstark
Von Marita Kunath darüber, dass manchmal Mut und Stärke auch bedeuten können, die Kraft aufzubringen, überhaupt aufzustehen und den Tag zu beginnen.
Von Charlotte Kelch, dass Stärke auch sein kann einfach mal den Mund zu halten, oder nur Aha zu sagen damit man erst mal nachdenken kann…
Von Dr. Katrin Gerger, wieviel Mut es kosten kann sich verletzlich zu zeigen, offen zu sagen „Du mir gehts heute gar nicht gut“. Die sich uns geöffnet hat mit ihrer Geschichte, wie sie ihren Traum von Kindern begraben musste. Damit hat sie so viele Frauen angesprochen, die sich dann ebenfalls geöffnet haben
Von Silke Betz, die offen über ihrer Mobbingerfahrungen berichtet hat.
Jamie Morgan hat uns angeregt darüber nachzudenken wie viel Stärke und Mut es kostet, nicht von jedem gemocht zu werden.
Von der wunderbaren Jennifer Fuchs, die auch über Mobbing, psychische Gewalt in der Schule und Ausgrenzung erzählt.
Von Alexandra Kamp, die uns mitnimmt auf ein Hochhaus mit einer gläsernen Aussichtsplattform, auf der sie ihre Höhenangst überwunden hat (mich würden da keine 10 Pferde rauf bringen).
Dann noch Evelyn Großmann, die uns zeigt dass Stärke in uns drin beginnt.
Von Thekla Fey, die uns mitnimmt auf ihre Lebensreise und wie sie nie aufgegeben hat, mit welchem Mut und Stärke sie sich durchgekämpft hat.
Von Ariane Vera, die uns mitgenommen hat auf ihre Reise zu sich selbst. Von Job über Burnout bis zur Beendigung von People pleasing.
Von Janette Meißner, die gezeigt hat, Mut ist einfach losgehen, trotz allem.
Und die Nikas, die für mich persönlich eh unheimlich viel Mut und Stärke aufbringen, sich mit ihrem wirklich schwierigen Thema zu zeigen.
Von Irene Herms, die erzählt wie Mut bei den Rittern war, welche Ausbildung sie hinter sich bringen mussten und wie stark sie waren.
Und alle die Kommentiert haben, geteilt haben und repostet haben.
Alle die sich davon haben inspirieren lassen.

Auch wenn das heute kein normaler Blogbeitrag ist.
Es ist wunderbar wie sehr sich so viele geöffnet und gezeigt haben. Wie viele sich davon inspiriert gefühlt haben in den Kommentaren.
Das Gefühl von gemeinsam tragen, nicht alleine sein mit diesen Erfahrungen, diesem Schmerz.
Danke nochmal an alle die mit dabei waren.