XY ist aber schon viel weiter mit ihrem Bla Bla Bla als ich… Blubber kann trallala viel besser als ich. Ja und dein Baby macht größere Haufen als das deiner Freundin und in hübscheren Farben.
Diese unsägliche Vergleicheritis bringt absolut 0,00gar nix. Niemandem. WTF.
Was ändert es denn tatsächlich in unserem Leben, wenn wir uns einfach auf UNSER Leben, unser Business etc fokussieren anstatt uns permanent zu vergleichen?
Wenn du ständig denkst du hinkst hinterher, rennst du vielleicht einfach nur im falschen Rennen. Oder: die ewige Vergleicheritis
Ja, alle andern wirken, als wären sie schon längst halb im Ziel, haben klare Positionierungen, Contentpläne, Branding, glasklares Warum, super Karrieren, Partnerschaften, 2 2/3 Kinder….
Und ihre Kinder erst, deren Kind kann schon mit soundsoviel Wochen keine Ahnung, Sitzen, stehen, grinsen whatever.
Und DU? Du sortierst noch, Sammelst, zweifelst, planst und entwirfst immer noch. NA UND?
Überleg mal ehrlich, was würde sich in deinem Leben, deiner Karriere, deinem Business ändern wenn du nicht wüßtest wie weit die andern schon sind? Was ändert es im Leben eines Babys wenn es ein paar Wochen früher oder später krabbelt, brabbelt oder einen Zahn bekommt?
Genau, garnichts.

Du siehst nur das Tempo, nicht den Rest
Du siehst bei den anderen vielleicht das Ergebnis, aber nicht den Weg, nicht ihren Startpunkt, auch nicht die Krisen die sie nicht gepostet haben.
Nicht die Coachings und Reinfälle die sie verschwiegen haben, nicht ihren finanziellen Background oder die 10 Jahre Vorsprung.
Vergleichen ist zutiefst menschlich.
Schon in den 1950er Jahren hat der Sozialpsychologe Leon Festinger das beschrieben – wir wollen wissen, wo wir stehen. Und oft glauben wir, das erfahren wir am besten, wenn wir uns neben andere stellen.
Vergleiche können Orientierung geben. Oder Motivation. Wenn sie uns inspirieren, wenn wir sagen: So will ich das auch, nicht: Warum bin ich nicht so?
Aber was, wenn diese Vergleiche dich lähmen statt stärken? Was, wenn du mehr nach rechts und links schaust als nach innen?
Studien zeigen: Wer ein geringes Selbstwertgefühl hat, wer unsicher ist, wer sich viel auf Social Media bewegt und dort mehr konsumiert als selbst teilt, vergleicht sich häufiger. Und fühlt sich danach oft schlechter. Müder. Weniger wert.
Vor allem sogenannte „aufwärtsgerichtete Vergleiche“, also mit denen, die scheinbar schon weiter, besser, schöner, erfolgreicher sind, machen auf Dauer krank. Sie können depressive Verstimmungen verstärken, Angst und Schamgefühle auslösen, das Gefühl von Unzulänglichkeit nähren.
Und trotzdem tun wir es. Weil wir uns rückversichern wollen. Weil wir dazugehören wollen. Weil wir glauben, das eigene Tempo sei ein Makel.
Ist es aber nicht. Es ist dein Rhythmus. Und der ist nicht weniger wert, nur weil er nicht instagrammable (was für ein schreckliches Wort) ist.
Du kämpfst deinen Kampf und gehst deinen Weg
Neulich hat mir ein Bekannter etwas erzählt aus seinem Kampfsporttraining. Sein Trainer sagte zu ihm er solle sich nicht mit den anderen Schülern vergleichen (die waren teilweise jünger als seine Enkel). „Du kämpfst nie wirklich gegen die anderen, immer nur gegen dich selbst“.

Und genau das passiert, wenn du dich vergleichst. Wenn du denkst, alle anderen sind weiter. Schneller. Klarer.
Aber du rennst nicht gegen sie.
Du rennst gegen dein eigenes Bild von dir.
Gegen deine Ansprüche.
Dein Tempo.
Deine alten Stimmen, die sagen: „Du müsstest längst …“
Ich sag dir was:
Ich renne nur gegen mich selbst. Besser sein als ich es gestern war, und wenn es nur ein kleines Bisschen ist.
Ich muss nur mir hinterherkommen.
Die anderen laufen ihr eigenes Rennen.
Und meins sieht anders aus. Vielleicht renne ich ja noch nicht mal in die gleiche Richtung, weil ihr Ziel nicht meines ist.
Es geht nicht ums Tempo, es geht um den Weg und dein Ziel. Deines ganz alleine.
Möglichst schnell am Ziel zu sein?
Am Ziel des Lebens bist du in letzter Konsequenz wenn du tot bist.
Da will ich zumindest nicht möglichst schnell sein. Ich will den Weg dahin auskosten, genießen, und ich will daß es meiner ist. In meiner ganz persönlichen Geschwindigkeit, mit allen Kurven, Umwegen und Aussichtspunkten die ich einlegen will.
Mag sein daß deiner funkelnder ist, abwechslungreicher, was weiß ich nicht, ist. Aber das ist DEINER.
wenn du dich mal wieder vergleichst:
Perspektiv-Check: Bin ich wirklich zu langsam für MICH oder ist da was anderes?
Setz dich kurz hin und schreib ein paar Stichpunkte:

Du wirst meistens merken, du bist gar nicht so langsam. Du bist aufmerksam, du gehst in deinem Takt und vor allem du gehst deinen Weg.
Das ist alles kein Nachteil, im Gegentum.
Eigenes Rennen statt fremder Route
Frage dich immer wieder mal: Will ich das überhaupt wirklich, was die andern da grade tun oder haben?
Was wenn dein Tempo genau richtig ist, für den Weg, den nur du gehst?

Tools gegen schädlichen Vergleich
Achtsames Reflektieren
Erkenne welche Gedanken in dir auftauchen (ich müsste schon da sein etc)
Social Media Hygiene
Posten, interagieren statt nur passiv zu scrollen. Fahr gezielt runter, wenn Vergleiche dich zu sehr belasten. Mehr davon
Downshift durch o.g. Perspektiv-Check
Stell dir mal vor dein Tempo sei genau richtig, perfekt für deine Lebensphase. (mir fällt da ständig dieser Babyvergleich ein).
Wertschätzung statt Wettbewerb, Fokus auf dich, auf deine Freude, nicht auf fremde Ziele. Sonst landest du vielleicht dort wo andere sind und stellst fest da wolltest du nie hin.
Eine frei verfügbare Zusammenfassung in Social Cognition (August 2024) zeigt: Autistische Menschen empfinden bei sozialen Vergleichen bis zu 24 % weniger Neid als neurotypische Teilnehmer .
Warum? Weil sie oft weniger mentalisieren, also weniger Gedanken darüber verschwenden, was andere zu denken oder zu fühlen haben.
Aktive Selbst-Enhancement-Strategie
Vergleich dich besser mit deinem Du von gestern, und dein jetztiges besseres selbst.
Fokus auf kleine Fortschritte, nicht auf große Siege
Warum ist das so wichtig?
Reduzierter Neid schützt
Wer nicht ständig in Gedanken darüber hängt, was andere haben, gewinnt psychische Entlastung. Neid, Minderwert oder „Ich-bin-nicht-genug“-Gefühle treten seltener auf.
Fokus auf das Eigene
Weniger Perspektiven auf andere heißt: mehr Raum für das, was wirklich bei dir wirkt. Du kannst dich auf deinen Weg konzentrieren, statt auf externe Maßstäbe.
Vorbild für dich
Diese Haltung schützt vor übermäßiger Selbstoptimierung. Und du kannst sie übernehmen, auch ohne autistisch zu sein.
Erlaube dir dich weniger in die Leben der anderen hineinzuversetzen, weniger drüber nachzudenken, was sie über dich denken (Spoiler: die meisten interessierst du keinen Pfifferling oder sie denken einfach nicht).
Achte mehr darauf was wirklich innerlich bei dir ankommt, unabhängig von den Bildern draußen.
Für „NotfallHirnReset“ hätte ich hier ein paar Impulse. Blogartikel für 1 Minuten wieder auf den Boden kommen
Und jetzt?
Langsamer zu sein, hinterherzuhinken ist nur ein Gefühl, kein Fakt. Unsere Gedanken lügen uns öfter mal an.
Vielleicht bist du gar nicht zu langsam. Es ist einfach ein anderer Weg. Nicht jeder liebt es auf der Autobahn zu fahren, kurvige Landstraßen sind oft Landschaftlich so viel schöner.
Du mußt niemandem etwas beweisen, nur bei dir bleiben.
Das reicht völlig, und es wirkt.


Genug Tüpferlscheißerei wie man in Bayern sagt.
Bis neulich mal wieder
Toni vom Café Ruhepol